Erfahrung mit Flightright im Test: Kosten, Dauer, Bewertungen, Komfort

Flightright erkämpft gegen Airlines 250-600€ Verspätungsentschädigung pro Passagier. Davon behält das Unternehmen aber ca. 25-50% Erfolgsprovision je nach Fall. Dabei ist Flightright zwar das bekannteste deutsche Fluggastportal. Aber ist Flightright auch besser als andere etablierte Fluggasthelfer wie zum Beispiel Ersatz-Pilot oder EUflight, die schneller auszahlen und meistens weniger Gebühren verlangen?

Bei uns finden Sie Antworten. Wir haben das Unternehmen 2024 erneut geprüft, verglichen und bieten einen Komplettüberblick zu Flightrights
1. Bearbeitungsgebühren,
2. Wartezeit bis zur Auszahlung,
3. Komfort und
4. Kundenbewertungen.

Dabei liefern wir nicht nur unseren ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht und eine kompakte Zusammenfassung. Eine schnelle Übersicht zu Flightrights Angebot für Ihren konkreten Fall erhalten Sie in unserem kostenlosen Vergleichsrechner. Haben Sie bestimmte Fragen zu Flightright oder rund um das Thema Flugentschädigung, beantworten wir sie Ihnen alternativ auch gerne in Echtzeit mit unserem intelligenten Assistenten.

Höhe Provision

23,8-52,36%

Bewertung Entschaedigungshoehe Flightright 3.0

Auszahlungsdauer

Einige Wochen

Qamqam Bewertung 3.0

Flightright für Ihren Fall prüfen. Angebotsvergleich mit Sofortauszahlung

Um zu den oben dargestellten Bewertungen zu gelangen, hat Qamqam eingehend geprüft,
1. wie viel Entschädigung Flightright unterm Strich auszahlt und wie viel Provision das Unternehmen einbehält,
2. wie lange ein Verfahren bis zur Auszahlung der Entschädigung dauert,
3. welcher Aufwand dem Kunden entsteht, um den Dienst zu nutzen, und
4. welche Erfahrungen mit Flightright Kunden besonders schätzen und was sie negativ bewerten (systematische Auswertung der Einträge auf Bewertungsportalen).

Diesen Themen widmen wir uns unten der Reihe nach in unserem Testbericht.

Wer bestimmte Infos zu Flightright sucht, aber keine Zeit hat, sich den ganzen Testbericht durchzulesen, kann seine Fragen auch unten unserem intelligenten Assistenten stellen. Dieser kennt die aktuellen Konditionen von Flightright und den übrigen Fluggastportalen in- und auswendig. Mithilfe von künstlicher Intelligenz liefert er Ihnen blitzschnell die gewünschten Informationen. Probieren Sie ihn gerne aus:


Flightright auf dem Prüfstand

Flightright auf dem Prüfstand


Flightright im Qamqam-Ranking

Gesamtergebnis

Im Qamqam-Bewertungssystem erzielt Flightright mit 3,8 von 5 möglichen Sternen ein passables Ergebnis. Punkten kann das Fluggastportal vor allem in Sachen Komfort: Das Online-Formular Flightrights zählt zu den fortschrittlichsten der Branche. Der Mitwirkungsaufwand des Kunden ist bei Flightright äußerst gering und der Dienst entsprechend komfortabel.

Gleichwohl überbietet das Unternehmen seine Mitbewerber weder bei der Entschädigungshöhe, der Dauer bis zur Auszahlung noch bei den Kundenbewertungen und muss dort teilweise erhebliche Abzüge hinnehmen. Als unangefochtene Nummer 1 oder bestes Fluggastportal behauptet sich Flightright deshalb nicht unbedingt. Denn im Vergleich schlägt sich der Fluggasthelfer unter den geprüften Gesichtspunkten so:

Provision
... 23,8-52,36% (inkl. MwSt.)
Andere Portale ≈ 29% (inkl. MwSt.)
Auszahlung
... max. 400,08€
Andere Portale max. 450,00€
Auszahlungsgeschwindigkeit
... Wochen bis Monate
Andere Portale 1-3 Tage
Komfort
... Sehr hoch
Andere Portale Okay
Kundenbewertungen
... Sehr gut
Andere Portale Ausgezeichnet

Welcher Anbieter leistet die beste Entschädigung für Ihren Flug?

Um die Bewertung durch Qamqam nachvollziehbar zu machen, erläutern wir unsere Feststellungen pro Untersuchungskategorie in je einem Folgeabschnitt. Schritt für Schritt skizziert dieser Beitrag den Service von Flightright.

Wer wissen will, wie im Vergleich dazu andere Anbieter abschneiden, erhält weitere Informationen hierzu auf dieser Seite, die die größten deutschen Fluggastportale gegenüberstellt.

Wenn Sie die Angebote der verschiedenen Dienste im Falle eines ganz bestimmten Fluges vergleichen möchten, nutzen Sie gern unser eigens hierfür entwickeltes Prüfungsmodul.

Bei welchen Flugproblemen leistet Flightright Hilfe?

Seitentrenner Symbol Abläufe

Bevor wir genauer auf Flightrights Konditionen eingehen, liefern wir an dieser Stellen zunächst einen kurzen Überblick dazu, was Flightright ist und in welchen Fällen das Unternehmen anbietet, für Kunden Fluggastrechte durchzusetzen.

Geschäftsmodell und Funktionsweise von Flightright

Flightright ist das wohl bekannteste deutsche Fluggastportal. Auf seiner Webseite bietet Flightright seit 2010 Reisenden an, gegen eine Erfolgsprovision deren Fluggastrechte durchzusetzen, namentlich den Anspruch auf eine pauschale Entschädigung bei Flugverspätung. Für Kunden bedeutet das, dass sie Flightright online mit der Verfolgung seines Anspruchs beauftragen können, ohne dafür vorab etwas bezahlen zu müssen. Auch entstehen dem Kunden keine Prozesskosten für ein Gerichtsverfahren gegen die Airline an. Nur und erst bei erfolgreicher Einziehung der Forderung behält Flightright vom durchgesetzten Betrag eine Provision ein und zahlt den Rest der Entschädigung an den Kunden aus. Im Gegenzug für diese Abzüge bei der letztlich auszuzahlenden Flugentschädigung übernimmt Flightright das Kostenrisiko und den Aufwand der Rechtsverfolgung. Der Kunde selbst muss lediglich dadurch mitwirken, dass er die Daten zu seinem Flugproblem über das Online-Formular von Flightright eingibt und bei positiver Prüfung seines Falls das Auftragsformular unterzeichnet. Gleichzeitig erlangt er von Flightright nicht sofort nach Beauftragung seine Entschädigung, sondern erst, wenn die Airline nach erfolgreicher Durchsetzung der Fluggastrechte an Flightright zahlt.

Freilich ist Flightright schon lange nicht mehr der einzige Anbieter, der diesen Service für Flugreisende anbietet. Mittlerweile gibt es am Markt zahlreiche Konkurrenten. Einige von diesen zahlen Kunden für die gleiche Leistung der Durchsetzung von Fluggastrechten deutlich schneller als Flightright eine Entschädigung aus und ziehen geringere Provisionen ab. Deswegen haben wir in unserem Komplettvergleich alle wesentlichen Fluggastportale gegenübergestellt.

Flightright hat sich derweil bemüht, seine Marktführerschaft dadurch zu verteidigen, dass es gleich bei einer ganzen Reihe von verschiedenen Flugproblemen hilft. Um das Unternehmen besser zu verstehen, erläutern wir Flightrights einzelne Services deshalb in den folgenden Abschnitten der Reihe nach:

Flugentschädigung bei Verspätung oder Annullierung

Flightright half Nutzern bis Anfang 2020 ausschließlich dabei, Entschädigungsansprüche aufgrund erheblicher Verspätungen oder Ausfälle von Flügen zu verfolgen. Entsprechende pauschale Ausgleichszahlungen von bis zu 600€ pro Passagier ersetzen nicht den Beförderungsanspruch, sondern dienen als Kompensation für erlittene Unannehmlichkeiten der Flugreisenden. Folgerichtig können Fluggäste daneben auch weiterhin die Beförderung verlangen oder – falls diese gänzlich scheitert – eine Erstattung des gezahlten Ticketpreises.

Ticketpreiserstattung bei ersatzloser Flugstreichung

Seit 2020 bietet Flightright außerdem Hilfe dabei an, den vollständigen Ticketpreis zurückzuverlangen, wenn die Airline einen Flug ersatzlos streicht. Der Service des Unternehmens funktioniert dabei ähnlich wie das Hauptprodukt zur Durchsetzung des Entschädigungsanspruchs. Flightright wird auf reiner Erfolgsbasis tätig und verfolgt die Erstattungsforderung. Vorabkosten entstehen keine. Nur und erst wenn Flightright den Erstattungsbetrag von der Airline erhält, behält das Unternehmen seine Provision ein und zahlt den Rest an den Kunden aus.

Obwohl gerade in der Corona-Krise solche Rückforderungen der Buchungskosten eine bedeutende Rolle spielten, besteht Flightrights Hauptgeschäft weiterhin darin, gegen eine reine Erfolgsprovision Ansprüche auf die genannte pauschale Flugentschädigung geltend zu machen. Soweit wir im Folgenden also die Konditionen Flightrights ohne besonderen Verweis auf eine bestimmte Dienstleistung erläutern, beziehen sich die Darstellungen auf diesen zentralen Service zum Einfordern von bis zu 600€ nach Art. 7 Abs. 1 FluggastrechteVO.

Flightrights Dienst zur Ticketerstattung haben wir stattdessen eine eigene Rubrik mit einem Extra-Test gewidmet. Zu diesem gelangt man über den Link.

Flightrights Pannenhilfe / Umbuchungsservice

Darüber hinaus bot Flightright zeitweise ein 2023 wieder eingestelltes Pannenhilfe-Abo Flightright FirstClass. Dieses haben wir uns näher angeschaut und im verlinkten Abschnitt gesondert evaluiert.

Zahlungshöhe

Seitenteiler Auszahlungshöhe mit 3 Sternen Grafik

Art. 7 Abs. 1 FluggastrechteVO gewährt Flugreisenden für bestimmte Flugunregelmäßigkeiten eine Entschädigung von

  • 250 € auf Kurzstrecken,
  • 400 € auf Mittelstrecken und
  • 600 € auf Langstrecken.

Setzt man solche Forderungen mit Flightright durch, behält das Unternehmen für seine Dienste in jedem Fall 20 bis 30 % zzgl. Mwst. als Erfolgsprovision. Unterm Strich verbleiben dem Kunden hiernach also noch

  • 160,75 € bis 190,50 € bei Kurzstreckenflügen,
  • 257,20 € bis 304,80 € bei Mittelstreckenflügen und
  • 385,80 € bis 457,20 € bei Langstreckenflügen.

Die Werte unterstellen eine Mehrwertsteuer von 19%, wie sie seit dem 1.1.2021 wieder gilt. Durch die vorübergehende Umsatzsteuersenkung auf 16% wichen die Auszahlungsbeträge zwischenzeitlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 womöglich leicht davon ab.

Seit Herbst 2019 verlangt Flightright darüber hinaus sogar noch eine zusätzliche Provision von 14 Prozent, wenn ein Anwalt zur Verfolgung eines Anspruchs beauftragt werden muss. Ehe wir näher darauf eingehen, wann mit diesen weitergehenden Abzügen zu rechnen ist, möchten wir aber erst einmal erläutern, mit welchem Basis-Gebührensatz in der Provisionsspanne von 20-30 Prozent man als Kunde typischerweise rechnen muss.

Flightright gibt keine Auskunft darüber, wann und wie häufig das Unternehmen eher hohe Provisionen berechnet und wann eher niedrige. Ein greifbarer Richtwert für die übliche Höhe der Provision ohne Anwaltszuschlag ergibt sich jedoch zumindest, wenn man vom arithmetischen Mittel ausgeht, also von 25 % zzgl. Mwst.

Unsere testweise Überprüfung der Provisionshöhe anhand verschiedener Flüge ergab, dass es sich hierbei keineswegs um eine Übertreibung der durchschnittlichen einbehaltenen Beträge handelt.

Unsere Stichprobe vom 29.07.2019 zeigte für diverse beispielhaft eingegebene verspätete oder ausgefallene Flüge sogar durchgehend eine Provision beispielsweise 28 Prozent plus Mehrwertsteuer. Dieser einheitliche Wert betraf gleichermaßen große nationale Carrier wie die Lufthansa und Billigflieger wie Ryanair und erstreckte sich über Flüge aller Distanzklassen.

Fallstudie zur Provisionsspanne bei Flightright | Qamqam*zzgl. 19% MwSt.
Flugnummer
Airline
Datum
Anspruch
Auszahlung Kosten Provision*
LH1722
Lufthansa
28.4.2018
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
EW201
Eurowings
3.5.2018
600,00€
400,08€ 199,92€ 28%
EW7429
Eurowings
29.4.2018
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
TP1274
TAP Portugal
3.11.2017
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
TP523
TAP Portugal
9.7.2018
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
EW252
Eurowings
3.3.2018
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
XG4853
SunExpress
16.9.2017
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
EW9066
Eurowings
30.5.2018
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
EZY5519
easyJet
4.9.2018
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
FR903
Ryanair
10.10.2018
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
W6 2312
Wizz Air
16.4.2018
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
SK7019
SAS Scandinavian
23.9.2018
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
X3 4107
TUIfly
23.8.2018
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
OE31
Laudamotion
24.9.2018
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
FR1188
Ryanair
14.1.2019
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
BT212
Air Baltic
28.6.2018
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
AF1609
Air France
10.4.2019
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
X3 2258
TUIfly
24.4.2019
400,08€
266,72€ 133,28€ 28%
SQ2203
Lufthansa
4.5.2019
600,00€
400,08€ 199,92€ 28%
UA8858
Lufthansa
18.5.2019
600,00€
400,08€ 199,92€ 28%
BA944
British Airways
25.7.2019
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
KLM1766
KLM
25.7.2019
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
SWR349
Swiss Air
25.7.2019
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
UAL2792
United Airlines
25.7.2019
600,00€
400,08€ 199,92€ 28%
LH104
Lufthansa
25.7.2019
250,00€
166,70€ 83,30€ 28%
AF136
Air France
25.7.2019
600,00€
400,08€ 199,92€ 28%

Natürlich wissen wir nicht, wie repräsentativ unsere Erhebung ausfällt. Gerade wegen der auffällig hohen Gebührensätze bei den geprüften Flügen empfehlen wir Fluggästen aber, zur Prüfung eines konkreten Fluges unseren kostenlosen Vergleichsrechner zu nutzen. Dieser kontrolliert in wenigen Minuten, welche Konditionen Flightright und andere Anbieter für einen bestimmten Flug bieten. So lässt sich rasch ersehen, ob Flightright für den eigenen Flug womöglich eine niedrigere Provision ansetzt oder welcher Konkurrent weniger einbehält. Ansonsten lässt sich jedenfalls bereits feststellen: Trotz Dutzender Eingaben von annullierten und erheblich verzögerten Flügen fand sich kein Fall, bei dem Flightrights System eine Provision unter 25 Prozent vorschlug. Es scheint daher dem Unternehmen kein Unrecht zu tun, wenn man die durchschnittliche Provision auf der Mitte der angegebenen Spanne ansetzt. Nach der Stichprobe liegt der Durchschnittswert tendenziell sogar eher höher. Nach Hinzurechnung der Mehrwertsteuer beläuft sich die Provision nach dem dargelegten Durchschnittswert effektiv auf knapp 30 Prozent. Dem Fluggast zahlt Flightright bei erfolgreicher Durchsetzung seines Anspruchs demnach typischerweise etwas mehr als 70 Prozent seines Forderungswerts. Nach Abzug der Provision beläuft sich die Auszahlungssumme also auf ungefähr

  • 175,63 € bei Kurzstreckenflügen bis zu 1.500 km Länge,
  • 281 € bei Mittelstreckenflügen bis 3.500 km Länge und
  • 421,50 € bei Langstreckenflügen über 3.500 km Länge.
Dies entspricht auch ungefähr den Werten, die Flightright bis 2017 fix ansetzte, ehe das Unternehmen dazu überging, die Provision variabel im Korridor von 20-30% festzusetzen.

Würden sich Flightrights Gebühren allein auf die Service-Pauschale beschränken, überträfe das Unternehmen damit im Hinblick auf die Entschädigungshöhe zumindest einige Mitbewerber. Allerdings beschränkt sich Flightright auf die typische 28%-Erfolgsprovision nicht in jedem Fall. Denn oftmals berechnet das Unternehmen Aufschläge, die anders als in der Außenwerbung erst kurz vor Beauftragung kleingedruckt im Online-Formular angezeigt werden (siehe folgender Screenshot vom 28.02.2024).

Anwaltszuschlag | Flightright

Zahlt eine Fluggesellschaft ohne Beauftragung eines Rechtsanwaltes nicht, stellt Flightright seinen Kunden zusätzlich einen Anwaltszuschlag von 14% (zzgl. Mwst.) in Rechnung. Er wird neben der Basisgebühr von der Entschädigungssumme abgezogen, die dem Fluggast ausgezahlt wird. Wann der Anwaltszuschlag anfällt, ergibt sich aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Flightright: „Sollten unsere Bemühungen zur Durchsetzung der Forderung nicht ausreichen, werden wir im Abtretungsprozess bei entsprechenden Erfolgsaussichten einen Vertragsanwalt zur anwaltlichen (und ggf. auch gerichtlichen) Durchsetzung der Forderung beauftragen.“ (Siehe hierzu Ziff. 1.3 der Flightright-AGB).

Das bedeutet: Schon das außergerichtliche Mahnschreiben eines Anwaltes nach der Erstaufforderung durch Flightright und erst recht die Klageerhebung lösen den erweiterten Provisionsanspruch aus. Umgekehrt verzichtet der Dienstleister auf den Anwaltszuschlag also nur, wenn er ausschließlich selbst ein einfaches außergerichtliches Aufforderungsschreiben an die Fluggesellschaft schicken muss.

Flightright äußert sich zwar nicht dazu, wie oft das Unternehmen zusätzlich anwaltliche Schritte einleiten muss, um Entschädigungsansprüche seiner Kunden durchzusetzenWenn die Häufigkeit von Gerichtsverfahren zur Rechtsverfolgung aber wie bei den übrigen Anbietern bei 60-80% liegt, kann ein Kunde bereits damit rechnen, dass er sehr wahrscheinlich zusätzlich zur Service-Provision auch den Anwaltszuschlag entrichten wird – und damit mehr als bei den allermeisten anderen Anbietern.

Ab Hinzuziehung eines Anwalts erhält ein Fluggast von Flightright ausgehend von einer 28%igen-Basisprovision nämlich nach Durchsetzung lediglich noch die Hälfte der eigentlichen Forderung gegen die Airline, nämlich

  • 125,05 € bei Kurzstreckenflügen,
  • 200,08 € bei Mittelstreckenflügen und
  • 300,12 € bei Langstreckenflügen.

Unterstellt man die Summe aus Service- und Anwaltsgebühr als übliche Provision, fällt Flightrights Entschädigungshöhe deutlich unterdurchschnittlich aus. Da Flightright keine entsprechenden Informationen veröffentlicht, lässt sich lediglich mutmaßen, wie oft für eine Beauftragung des Anbieters nur die Basis-Provision ohne Anwaltszuschlag fällig wird.

Aber selbst wenn man darauf spekuliert, dass im eigenen Fall keine gerichtliche Auseinandersetzung zur Forderungsbeitreibung erforderlich wird, sollte man berücksichtigen: Die geringe Provision veranschlagt Flightright ausschließlich dort, wo eine einfache außergerichtliche Aufforderung der Fluggesellschaft zur Zahlung ausreicht und nicht einmal ein Anwalt nachhaken muss.

In solchen vorteilhaft gelagerten Fällen könnte man als Flugreisender seine Ausgleichszahlung auch selbst durchsetzen und sich die Provision komplett sparen. In der Realität sind solche Konstellationen aber eher die Ausnahme (siehe zur eigenständigen Rechtsverfolgung ergänzend die detaillierte Darstellung in unserem Artikel zur Durchsetzung einer Flugentschädigung).

Der Vergleich veranschaulicht, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die allermeisten Dienstleister zu substanziell höheren Ausgleichszahlungen als Flightright verhelfen. Wer in welchen Fallkonstellationen wie viel mehr auszahlt, erläutert unser Gesamtvergleich der Anbieter.

Flightright bietet jedenfalls zusammen mit Airhelp demgegenüber bloß die niedrigsten Entschädigungsbeträge der Branche. Etwas anderes dürfte höchstens in Ausnahmefällen gelten, wenn Flightright einen Gutschein- oder Aktionscode veröffentlicht, Voucher aushändigt oder einen Rabatt gewährt. Dies geschieht aber nur in unregelmäßigen Abständen und jeweils nur über bestimmte Kanäle. Die gängigen Gutscheinportale erwähnen zwar teilweise trotzdem Sonderkonditionen; bei näherer Betrachtung entsprechen diese aber bloß dem gewöhnlichen Angebot von Flightright. Solange man also nicht gezielt Adressat einer konkreten Werbeaktion von Flightright wird, sollte man mit den oben dargestellten Standardkonditionen rechnen.

Entschädigungshöhe von Flightright im Vergleich

Entschädigungshöhe großer deutscher Fluggastportale im Vergleich
Portal Entschädigung
EUclaim max. 393,00€
Provision:
Ø37,98% (inkl. MwSt.)
Ersatz-Pilot max. 450,00€
Provision:
25-29% (inkl. MwSt.)
FairPlane max. 425,10€
Provision:
≈ 29% (inkl. MwSt.)
Flug-Verspaetet.de max. 390,00€
Provision:
35-50% (inkl. MwSt.)
Airhelp max. 390,00€
Provision:
35-50% (inkl. MwSt.)
Compensation2Go max. 392,00€
Provision:
34,51% (inkl. MwSt.)
EUflight max. 400,08€
Provision:
33,32% (inkl. MwSt.)
Flightright max. 400,08€
Provision:
23,8-52,36% (inkl. MwSt.)
Wir kaufen deinen Flug max. 350,10€
Provision:
41,65% (inkl. MwSt.)

Welcher Anbieter zahlt am meisten für Ihren Flug?

Übertroffen wird die Auszahlungshöhe von Flightright in fast allen Konstellationen u.a. durch den Inkasso-Dienstleister FairPlane und den Sofortentschädiger Ersatz-Pilot. Diese verlangen in aller Regel deutlich geringere Provisionen und bieten dementsprechend höhere Auszahlungen.

In Sachen Entschädigungshöhe liegt Flightright bloß noch im hinteren Mittelfeld. Dort finden sich hauptsächlich andere „große Namen“ unter den Fluggastportalen wie Airhelp. Sie eint, dass sie in den letzten Jahren ihre Bearbeitungsgebühren merklich angehoben haben. Daher verbucht Flightright in der Kategorie Entschädigungshöhe nur drei von fünf möglichen Sternen. Wie andere Fluggastportale in dieser Kategorie abschneiden und welche Provision sie jeweils verlangen, zeigt dieser Vergleich der größten Anbieter im deutschsprachigen Raum.

Verfahrensdauer

Seitenteiler Geschwindigkeit Service mit 3 Sternen Grafik

Wer schon einmal Erfahrung mit Flightright gemacht hat, weiß: Es handelt sich um einen so genannten Inkasso-Dienstleister. Für Kunden bedeutet das vor allem, dass das Unternehmen eine Entschädigung erst auszahlt, wenn der Anspruch eines Fluggastes gegen die jeweilige Airline durchgesetzt wurde. Je nach Fall und Fluggesellschaft variieren die Auszahlungszeiten also deutlich.

In manchen Konstellationen zeigen sich Airlines kooperativ und leisten nach erstem Anfordern. Wenn Flightright den Betrag dann noch zeitnah auskehrt, entstehen dem Kunden im Idealfall Wartezeiten von „nur“ drei bis fünf Wochen zwischen der ersten Fallprüfung auf Flightrights Webseite und dem Zahlungseingang auf seinem Konto. Das ist allerdings die Bestzeit.

Den Bewertungen zufolge treten daneben oftmals Fälle auf, die die außergerichtliche Hinzuziehung eines Anwalts oder gar ein Gerichtsverfahren verlangen. Eine außergerichtliche Verfolgung des Anspruchs durch einen Anwalt dauert dabei ein bis drei Monate. Sie kann außerdem erst beginnen, wenn Flightright sie für erforderlich halten muss.

Andernfalls darf Flightright der Airline nämlich nicht die Anwaltsgebühren aufbürden, sondern muss sie selbst begleichen. Erforderlich ist eine anwaltliche Rechtsdurchsetzung jedoch frühestens, wenn eine Airline einer Zahlungsaufforderung ohne Anwalt nicht nachkommt. Deren Frist muss also erst verstreichen und ggf. noch eine Fristverlängerung, die die Airline zur Bearbeitung erbittet. Muss also überhaupt ein Anwalt eingeschaltet werden, folgen für den Kunden Wartezeiten von zwei bis vier Monaten.

Schließt sich hiernach ein Gerichtsverfahren an, dauert es noch länger. Wie lange genau richtet sich danach, ob die verklagte Fluggesellschaft in Deutschland, im EU-Ausland oder einem Drittstaat ihren Sitz hat. Gegen deutsche Airlines können Verfahren nämlich auf Deutsch geführt werden. Ansonsten muss hingegen jeder Schriftsatz übersetzt werden, was zusätzliche Zeit kostet.

Dauern Prozesse gegen inländische Airlines bis zur Zahlung typischerweise vier bis zehn Monate, können sie sich gegen ausländische Fluggesellschaften über Jahre ziehen. In den Kundenbewertungen liest man manchmal von Prozessen, die erst nach über zwei oder drei Jahren in ein Urteil münden.

Auch gemessen am öffentlichen Feedback von Kunden dauert die Auszahlung bei Flightright durchschnittlich einige Monate. Zu einem noch ungünstigeren Ergebnis gelangt ein Testbericht der Stiftung Warentest zu Flightright und anderen Fluggastportalen unter dem Titel „Hilfe für Fluggäste“ vom 16.06.2020. Dieser basiert auf der Auswertung realer Überprüfungen des Anbieters durch Testkunden mit echten Problemflügen. Insgesamt nahmen an der Studie 39 Passagiere als Tester teil. Im schnellsten Fall benötigte Flightright 24 Tage bis zur Auszahlung der Flugentschädigung, im langwierigsten 380 Tage. Statistisch betrachtet liegt die Dauer bis zur Auszahlung bei Inkasso-Portalen laut der Erhebung von Stiftung Warentest zumeist aber zwischen diesen Extremen: Nur 15% der Probanden erhielten ihre Flugentschädigung binnen 90 Tagen nach Beauftragung; in fast der Hälfte der Fälle wurden dagegen 90-365 Tage benötigt. In den restlichen knapp 40% der Fälle mussten die Betroffenen sogar länger als ein Jahr auf ihr Geld warten.

Gerade wer Wert auf eine schnelle Abwicklung legt, mag sich fragen: Handelt es sich hierbei um die marktübliche Wartezeit?

Sicher lässt sich diese Frage nicht ganz pauschal beantworten, weil gerade bei Inkasso-Anbietern die Geschwindigkeit deutlich von Umständen der konkreten Flugunregelmäßigkeit abhängt. Manche Fluggesellschaften verzögern die Erstattung länger als andere. Immerhin lässt sich aber sagen: Es gibt diverse Anbieter, die Kunden deutlich schneller zur Flugentschädigung verhelfen können als Flightright. Wie der Konkurrenz das gelingt, erfahren Sie übrigens in unserem Beitrag zum Gesamtvergleich der Fluggastportale.

Entschädigungsdauer von Flightright im Vergleich

Entschädigungsdauer großer deutscher Fluggastportale im Vergleich | Qamqam
Portal Dauer bis Auszahlung
Compensation2Go 1-3 Tage
Ersatz-Pilot 1-3 Tage
EUflight 1-3 Tage
Wir kaufen deinen Flug 1-3 Tage
Airhelp Wochen bis Monate
EUclaim Wochen bis Monate
FairPlane Wochen bis Monate
Flightright Wochen bis Monate
Flug-Verspaetet.de Wochen bis Monate

Welcher Anbieter zahlt am schnellsten für Ihren Flug?

Im Vergleich mit Alternativanbietern belegt das Unternehmen damit einen hinteren Platz. Besonders Sofortentschädiger punkten damit, dass nach ihrem Geschäftsmodell binnen weniger Tage Zahlungen an die Kunden fließen.

Flightright kann daher in der Kategorie Auszahlungsdauer lediglich drei von fünf Sternen verbuchen. Welche Fluggastportale zu schnellerer Entschädigung verhelfen, diskutiert dieser Beitrag, der die größten Anbieter im deutschsprachigen Raum gegenüberstellt.

Aufwand

Seitenteiler Komfort mit 5 Sternen Grafik

Ein zentrales Verkaufsargument von Flightright vorweg: Dem Kunden entsteht kein Kostenrisiko. Er braucht für nichts in Vorleistung treten — weder für Flightrights Tätigkeit noch für Anwaltsgebühren noch für Gerichtskosten. Stattdessen zahlt ein Fluggast nur im Erfolgsfall die Provision. Fairerweise garantieren dies aber auch alle anderen Fluggastportale.

Dem Marktstandard entsprechen ebenso die Kontaktmöglichkeiten von Flightright. Diverse relevante Informationen vermittelt das Unternehmen bereits in einem FAQ-Bereich. Bleiben Fragen offen, kann der Kunde Flightright eine Anfrage an die E-Mail-Adresse service@flightright.de stellen. Alternativ konnte man das Unternehmen zeitweise über eine Chat-Funktion im FAQ-Bereich anschreiben. Diese scheint aber zumindest zeitweise nicht zur Verfügung zu stehen und war z.B. auf dem Stand des 24.04.2024 nicht anwählbar. Die Telefonnummer einer Hotline wird ebenfalls nicht öffentlich bereitgestellt. Es ist im Kontaktbereich auch nicht mehr möglich, einen Rückruf durch Flightright per Telefon anzufordern. Einige Konkurrenten wie Compensation2Go stellen demgegenüber eine Hotline zur Verfügung. Andere Portale wie Airhelp bieten auf ihrer Seite dauerhaft eine Chatfunktion.

Hervor sticht nach unserer Erfahrung mit Flightright im Übrigen vor allem das komfortable Online-Formular des Unternehmens. Dieses untersucht Anfragen deutlich genauer als Systeme der allermeisten Konkurrenten — einmal abgesehen von denen FairPlanes und Ersatz-Pilots.

Einen Eindruck von der Funktionsweise der Entschädigungsrechner von Flightright und Ersatz-Pilot liefert unsere Gegenüberstellung im Video-Format. Bei dieser haben wir in den Entschädigungsrechner beider Anbieter einmal probeweise den gleichen Fall „durchspielt“, um die Nutzerfreundlichkeit zu vergleichen.

Besonders gelungen an beiden Online-Formularen finden wir die im Film gezeigte Möglichkeit, jederzeit im Formular zurück zu springen und bei Bedarf noch schnell eine Korrektur vorzunehmen. Dies erleichtert sowohl bei Flightright als auch bei Ersatz-Pilot die Bedienung erheblich.

Auch der sukzessive Aufbau der Abfragen nach unten ist klar und intuitiv.

Etwas verwundert waren wir, dass Flightright den eigentlich nach den allgemeinen Voraussetzungen klar entschädigungsberechtigten Testfall abgelehnt hat. Dieses Ergebnis fließt aber nicht in die Wertung unseres Testberichts ein. Schließlich können wir nicht beurteilen, wie flächendeckend solche Absagen in Konstellationen auftreten, in denen sich keine erkennbaren Zweifel am Bestehen eines Anspruchs ergeben.

Im Übrigen ist das Antragsformular von Flightright mobil optimiert und kann als Webapplikation mühelos auf dem Smartphone verwendet werden. Dass Flightright soweit erkennbar daneben nicht über eine eigene App verfügt, bildet für mobile Nutzer deshalb keine relevante Einschränkung. Schließlich böte eine App gegenüber einer mobil optimierten Webseite keinen zusätzlichen Komfort, weil ihr Download im Gegenteil weiteren Aufwand erfordert.

Positiv fällt hingegen ins Gewicht, dass Flightrights Online-Modul einen automatischen Abgleich der Eingaben mit Einträgen in Flugdatenbanken vollführt. Häufig muss der Nutzer den Vorfall auf seinem Flug also gar nicht mehr händisch schildern. Etliche Details zum Sachverhalt ermittelt Flightright bereits automatisch.

Die Systematik des Online-Formulars gestattet außerdem eine Beauftragung direkt online und erübrigt etliche Rückfragen im Nachgang. Damit beschränkt sich der Aufwand des Nutzers für die Erfassung seines Falls auf 5 bis 10 Minuten. Das wirkt recht komfortabel und legt die Frage nahe: Gelangt man anderswo noch bequemer zur Entschädigung?

Komfort von Flightright im Vergleich

Komfort großer deutscher Fluggastportale im Vergleich | Qamqam
Portal Nutzerkomfort
Ersatz-Pilot Sehr hoch
Flightright Sehr hoch
EUflight Hoch
EUclaim Hoch
FairPlane Hoch
Airhelp Okay
Compensation2Go Okay
Flug-Verspaetet.de Okay
Wir kaufen deinen Flug Okay

Welcher Anbieter zahlt besonders bequem für Ihren Flug?

Insgesamt reduziert Flightright den Kundenaufwand somit vergleichsweise weit und verlangt minimale Mitwirkung des Fluggastes. Auf demselben Niveau ebnet im Vergleich lediglich ein anderes Fluggastportal den Weg zur Entschädigung. Bei den sonstigen Anbietern hat man häufiger noch manuell Rückfragen zu beantworten, weil das Online-Formular Anträge weniger umfangreich automatisiert abwickelt.

Flightright erzielt folglich in der Kategorie Komfort die vollen fünf Sterne. Wie sich andere Fluggastportale in dieser Kategorie schlagen, thematisiert dieser Vergleich der wesentlichen deutschen Anbieter.

Galileo-Fernsehbeitrag zum Service von Flightright

Auch das bekannte Prosieben-Format „Galileo“ widmete sich bereits mit einem Beitrag zu Flightright den Hintergründen, Ablauf und Vorzügen der Antragstrecke des Unternehmens für Flugentschädigungen. Das professionelle Online-Formular wird gegen Ende des Video-Berichts ebenfalls besprochen. Daher ist dieser Beitrag ebenfalls geeignet, um sich ergänzend zu unseren Schilderungen einen bildlichen Eindruck von Flightrights Dienstleistung zu verschaffen.

Kundenberichte

Seitentrenner Kundenbewertung mit 4 Sternen

Flightright bezeichnet sich selbst als „die Nummer 1 in Europa“. Aber verstehen die Kunden den Anbieter auch als bestes Fluggastportal? Auf der Bewertungsplattform Trustpilot erzielt das Unternehmen eine Bewertung von insgesamt 4,8 von 5 Sternen (Stand: 24.04.2024). Insgesamt berichten dort über 18.000 Kunden über ihre Erfahrung. Auch bei Google erhielt das Unternehmen etwa 4.000 Bewertungen, die durchschnittlich 4,4 von 5 Sternen verleihen. Bei Finanztip.de vergaben Flightrights Kunden zu 87% positive Bewertungen, zu 2% mittelgute und zu 11% negative.

Die Kunden scheinen also überwiegend sehr zufrieden, wenngleich mitunter kritische Zwischentöne zu vernehmen sind. Der Vergleich mit alternativen Anbietern legt jedoch nahe, dass Flightright innerhalb der Branche damit beim Nutzerfeedback durchaus bloß einen Platz im oberen Mittelfeld belegt.

Kundenzufriedenheit von Flightright im Vergleich

Kundenzufriedenheit großer deutscher Fluggastportale im Vergleich | Qamqam
Portal Kundenbewertung
Ersatz-Pilot 4,9/5 (Trustpilot)
EUflight 4,96/5 (Ausgezeichnet.org)
EUclaim 4,6/5 (Trustpilot)
Airhelp 4,6/5 (Trustpilot)
Compensation2Go 4,6/5 (Google)
FairPlane 4,8/5 (Trustpilot)
Flightright 4,8/5 (Trustpilot)
Flug-Verspaetet.de 4,5/5 (Trustpilot)
Wir kaufen deinen Flug 4,1/5 (Trustpilot)

Nachstehend werten wir das Feedback im Einzelnen aus. Wir werfen einen Blick darauf, was Kunden an Flightrights Dienst besonders schätzen und was sie verstärkt kritisieren:

Positive Erfahrungen

Zum einen loben Kunden wenig verwunderlich das unkomplizierte Online-Formular und die relativ hohen Entschädigungssummen. Ganz überwiegend gelingt es Flightright zudem, positiv in der Online-Maske geprüfte Forderungen durchzusetzen. Kunden können insofern davon ausgehen, dass die Beauftragung Flightrights im Regelfall zu einer Zahlung führt. Erfreulich finden Rezensenten laut ihrer Erfahrung mit Flightright die Beharrlichkeit des Anbieters. So liest man teilweise von Verfahren, in denen Flightright selbst langwierige Prozesse nicht scheut.

Dass das Unternehmen sich ausschließlich „Filetstücken“ herausgreift und in komplizierteren Fällen die Bearbeitung verweigert, stimmt zumindest nicht pauschal. Zudem überbrückt Flightright die Wartezeit bis zur Durchsetzung, indem Kunden regelmäßig Statusupdates per E-Mail erhalten und im Intranet einsehen können, so dass sie auf dem Laufenden bleiben. Das würdigen viele Rezensenten auf der Plattform Trustpilot. Auch in anderen Erfahrungsberichten findet dies lobend Erwähnung.

Positiv fällt Kunden ferner auf, dass Flightright Entschädigungsbeträge nach Zahlung durch die Fluggesellschaft zügig auskehrt. Dass Flightright die Auszahlung von Entschädigungsbeträgen nach Verfahrensabschluss zügig veranlasst, erwähnt auch dieser Erfahrungsbericht lobend. Die Wartezeit von Kunden erhöht sich also nicht zusätzlich durch etwaige interne Verzögerungen in der Buchhaltung des Unternehmens. Es finden sich Berichte von Kunden, die den Eingang des Entschädigungsbetrages 24 Stunden nach Verfahrensabschluss verbuchen konnten.

Außerdem kommt Flightright zugute, dass das Unternehmen über ein weitreichendes Netzwerk von Partneranwälten in Europa verfügt und daher notfalls auch Forderungen im EU-Ausland einklagen kann. Eingeschränkt wird dieses Lob jedoch durch die Erfahrung mancher Kunden, wonach Flightright zuweilen erst nachträglich bemerkt, dass im konkreten Fall doch kein Partneranwalt im jeweiligen Land des Gerichtsstandes bereitsteht.

Solche Fälle erklären sich daraus, dass Flightright auch jenseits der deutschen Gerichtsbarkeit imstande ist, eine außergerichtliche Durchsetzung zu versuchen, also etwa bei einem Flug von Rom nach Madrid. Misslingt eine solche jedoch und muss geklagt werden, ist Flightright leider nicht in der Lage, das Verfahren fortzusetzen, wenn es vor Ort an Partneranwälten fehlt. Daher stehen Flightright bei Flügen ohne Start oder Ziel in Deutschland somit teilweise nur eingeschränkte Mittel zur Rechtsverfolgung offen.

Dennoch rechnen es diverse Kundenbewertungen dem Unternehmen hoch an, dass es sich im Gegensatz zu etlichen anderen Anbietern überhaupt bei Flügen ohne Bezug zu Deutschland an eine Durchsetzung der Flugentschädigungsansprüche wagt.

Negative Erfahrungen

Bemängelt werden hauptsächlich die langen Wartezeiten, die die Natur des Geschäftsmodells mit sich bringt (zum Beispiel auf folgender Seite findet sich solche Kritik an Flightright). Gewiss liegt es nicht an Flightright, wenn zahlungsunwillige Airlines es auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen und sich eine Entscheidung hinauszögert. Umgekehrt zeigen Sofortentschädiger, dass es durchaus möglich ist, Kunden die Unannehmlichkeit zu ersparen, sich noch einmal über Monate bis zur Auszahlung gedulden zu müssen.

In den Vorwürfen schwingt insoweit mit, dass Flightright demgegenüber das Risiko der Vorauszahlung scheut. Gerade wo im laufenden Verfahren eine Insolvenz der Airline eintritt, verdeutlichen einige kritische Kundenbewertungen den Unterschied: Bei Flightright bleiben die Durchsetzungsversuche wegen der Zahlungsunfähigkeit der jeweiligen Fluggesellschaft erfolglos. Flightrights Bemühungen zur Rechtsverfolgung enden, sobald ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bekannt gemacht wird.

Derweil können sich Kunden der Sofortentschädiger freuen, die bereits bei Nutzung von deren Service eine Direktzahlung erhalten haben; ab hier übernimmt der Dienstleister das Insolvenzrisiko.

Daneben bemängeln manche Kundenbewertungen, dass Flightright in gleichgelagerten Fällen erst taktisch eine Klage für eine Forderung voranschiebt. Erst nach der gerichtlichen Entscheidung über diese folgt dann die Durchsetzung der übrigen Ansprüche. Das verringert zwar das Prozesskostenrisiko, verlängert zum Ärger der Fluggäste aber das Verfahren und trübt die Erfahrung mit Flightright.

Darüber hinaus berichten einige Kunden, Flightright breche gelegentlich Verfahren wider Erwarten ab, wenn sich herausstellt, dass die Durchsetzung schwieriger fällt als anfangs angenommen. Bemängelt wird vor allem die Widersprüchlichkeit der Aussagen. So scheint das Unternehmen manchmal erst im laufenden Verfahren die Aussichtslosigkeit zu erkennen, nachdem es entsprechende Fälle anfangs noch als erfolgversprechend eingestuft hatte (wie z.B. dieser Erfahrungsbericht zu Flightright es schildert). Das stößt auf Unverständnis und führt dazu, dass Fluggäste ihre Erfahrung mit Flightright negativ bewerten.

Betroffene Kunden fragen sich, wieso sie sich überhaupt die Mühe einer Beauftragung gemacht haben und nicht schon im ersten Schritt eine zureichende Aufklärung stattfand. Auch die selten individualisierte Kundenkommunikation in solchen Konstellationen nehmen diverse Rezensenten negativ auf. Anscheinend geht Flightright zuweilen nicht näher auf die Gründe ein, die dazu veranlassen, einzelne Fälle nicht weiter zu bearbeiten.

Bezeichnenderweise reagiert Flightright auf entsprechende Bewertungen offenbar nicht individuell, sondern liefert meistens nur standardisierte Rückmeldungen. Dies veranschaulicht exemplarisch etwa folgender Kommentar zu Kundenfeedback:

Bemängelt wird außerdem, dass Flightright Fragen zum Verfahrensstand mitunter gänzlich unbeantwortet lässt. Das scheint Kunden zu veranlassen, ihre Erfahrung mit Flightright negativ zu bewerten. Teilweise erklärt Flightright dies in Erwiderungen auf öffentliche Kritik von Kunden damit, dass zwischen erstmaliger Aufforderung der Fluggesellschaft und Klageerhebung die Partneranwälte des Anbieters mehrere Monate für die Prüfung der Erfolgsaussichten benötigen (siehe unten).

Derartig lange Zwischenzeiträume in der Durchsetzung von Ansprüchen sind uns bei der Rechtsverfolgung durch Mitbewerber bisher nicht bekannt geworden. Diese zusätzlichen Wartezeiten scheinen somit durchaus vermeidbar.

Wiederholt beargwöhnen Kunden ferner, wie Flightright mit Vergleichsvorschlägen der Fluggesellschaften umgeht. Wird anfangs die volle Entschädigungssumme zugesichert, kommt es häufig vor, dass Airlines versuchen, sich bloß auf eine anteilige Zahlung zu verständigen.

Nach mehrfacher Kundendarstellung rät Flightright zur Annahme solcher Angebote und begründet dies entgegen vorheriger Einschätzungen mit dem Risiko, andernfalls leer auszugehen. Zur Entscheidung erhalten Fluggäste zudem nur ein äußerst knapp bemessenes Zeitfenster von wenigen Tagen. In der Kritik steht dabei zudem, dass Flightright in derartigen Konstellationen die Provision dennoch in voller Höhe vereinnahmt, sodass Betroffenen nur ein Bruchteil des gesetzlichen Entschädigungsbetrages verbleibt.

Zur Aussagekraft der Erfahrungsberichte

Die Anzahl der Bewertungen klingt im ersten Moment beachtlich; sie erlaubt ein aussagekräftiges Urteil auf Basis eines reichen Fundus von Eindrücken. Anzumerken ist dennoch, dass die Menge im Verhältnis zur Gesamtkundenzahl ziemlich gering ausfällt.

Nach eigener Aussage verfolgte Flightright nämlich schon Entschädigungsansprüche im Wert von über 200.000.000 €. Unterstellt man eine durchschnittliche Höhe von 400 € pro beigetriebener Forderung, entspricht das mindestens 500.000 Stück. Selbst wenn man teilweise Mehrfachnutzungen des Dienstes durch dieselben Fluggäste unterstellt, hinterließ nicht einmal jeder hundertste Nutzer eine Bewertung.

Es wirft zumindest die Frage auf: Warum äußern sich 99% der Kunden nicht weiter? Hierfür gibt es gewiss mehrere Erklärungen. Feststehen dürfte aber zumindest, dass die allermeisten schweigenden Kunden weder so begeistert noch verärgert sind, dass sie das Bedürfnis verspüren, ihre Erfahrungen öffentlich kundzutun.

Eine mögliche Schlussfolgerung daraus lautet, dass die allermeisten Nutzer durchschnittlich zufrieden sind. Sie schäumen zwar nicht über vor Enthusiasmus über den Service; ihnen widerfuhren umgekehrt aber auch keine größeren Unannehmlichkeiten. Flightright kann daher auch in der Kategorie Kundenzufriedenheit vier Sterne von fünf möglichen verbuchen. Wie sich die andere Dienstleister in dieser Kategorie geschlagen haben, thematisiert dieser Vergleich der größten deutschen Anbieter.

Flightrights Service zur Ticketerstattung im Extra-Test

Erstattung des Ticketpreises statt verspäteter Beförderung

Aufgrund der Störungen des Reiseverkehrs durch das Virus COVID-19 ergänzte Flightright im Jahr 2020 noch zwei weitere Dienste. Einerseits vermittelt das Unternehmen seither Pauschalurlauber an das Partnerportal Stress im Urlaub. Dieses unterstützt Reisende dabei, Anzahlungen für ausgefallene Pauschalurlaube zurückzufordern. Zum anderen bietet Flightright selbst seinen Nutzern an, die Erstattung des Reisepreises in Geld statt in Form eines Gutscheins durchzusetzen (z.B. bei Flugausfällen wegen der Corona-Pandemie).

Dazu hat Flightright ein neues Formular entwickelt, mit dem sich online kostenlos die Anspruchsberechtigung kontrollieren lässt. Der entsprechende Service dient vor allem dazu, für Fluggäste Ticketpreise für gebuchte Flüge zurückzufordern, die die Fluggesellschaft storniert hat und nicht der Reisende. Auch in letztgenannten Fällen besteht zwar ein anteiliger Erstattungsanspruch, für den beispielsweise Ersatz-Pilot Hilfe zur Durchsetzung der Forderungen anbietet. Flightrights Dienst zur Erstattung von Buchungspreisen beschränkt sich bislang aber auf Konstellationen, in denen die Airline einen Flug ersatzlos cancelt den der Reisende eigentlich antreten wollte.

Gelingt Flightright in solchen Fällen die Einziehung einer entsprechenden Forderung binnen sieben Tagen, berechnet der Anbieter hierfür nicht einmal eine Provision. So schnell geht es allerdings in den seltensten Fällen, gerade weil zahlreiche Fluggesellschaften zahlungsunwillig sind.

Dauert die Einziehung der Rückerstattung länger, verlangt Flightright demgegenüber bereits eine Gebühr in Höhe von 14% des Reisepreises (einschließlich Mehrwertsteuer). Bei der Inanspruchnahme des Dienstes von Flightright zur Ticketerstattung ist mit dieser Provision also im Mindesten zu rechnen.

Unklar ist es unterdessen, ob es bei diesem Gebührensatz auch dann bleibt, wenn zur Durchsetzung beispielsweise eine Klage nötig wird, weil die Airline auch nach weiteren außergerichtlichen Aufforderungen nicht zahlt. Bei Gerichtsverfahren erscheint ausgehend von den AGB des Unternehmens im Erfolgsfall eine zusätzliche Rechtsweggebühr denkbar. Eine solche erhebt Flightright nämlich seit 2019, wenn reguläre Entschädigungszahlungen für Flugverspätungen gerichtlich eingefordert werden müssen. Dass der Zuschlag in Verfahren zur Ticketerstattung hinzuaddiert wird, wirkt noch aus einem weiteren Grund plausibel. Auf der Startseite schreibt Flightright nämlich, die Gebühren für den Dienst beliefen sich im Erfolgsfall auf 14-28% inklusive Umsatzsteuer. Der Höchstwert entspräche der Gesamtprovision bei Einbeziehung der Rechtsweggebühr.

Nichtsdestotrotz fehlen uns bezüglich der Berechnung dieses Zuschlags im Hinblick auf den neuen Dienst zur Ticketrückerstattung abschließende Informationen dazu, wie häufig eine gerichtliche Durchsetzung nötig ist und die Rechtsweggebühr auslöst. Somit können wir nur eine abstrakte Aussage zur Gebührenregelung bei Flightrights Service zur Ticketerstattung treffen. Demnach beläuft sich die Erfolgsprovision für den Service in den meisten Fällen auf einen Basissatz von 14% des Buchungspreises, der sich gegebenenfalls bei einem gerichtlichen Verfahren auf insgesamt 28% erhöht.

Wie diese Konditionen im Vergleich abschneiden, veranschaulicht folgende Gegenüberstellung mit Konkurrenzanbietern: Myflyright hilft ebenfalls bei der Durchsetzung von Ticketerstattungsansprüchen und behält im Erfolgsfall eine Gebühr von 25% zzgl. Mehrwertsteuer. Insgesamt werden hier also knapp 30% des Buchungspreises von der Erstattungszahlung abgezogen.  Unabhängig von der etwaigen Rechtsweggebühr bei Flightright ist das Angebot von Myflyright also etwas teurer. Compensation2Go unterschreitet dagegen offenbar Flightrights Gebührenhöhe, indem das Unternehmen nach eigenem Bekunden nur eine Provision in Höhe von 10% des Buchungspreises veranschlagt.

Das Legal Tech Portal RightNow unterbreitete dem Nutzer stattdessen bisher pro Fall ein individuelles Angebot, dessen genaue Gebührenhöhe sich nicht schon im Vorfeld online einsehen lässt. Einen gewissen Eindruck davon, wie hoch RightNows Provision ausfällt, vermittelt aber immerhin unser Testbericht zum Ticketerstattungsservice von Rightnow.

Darüber hinaus verhilft inzwischen auch FairPlane Reisenden zur Rückerstattung des Preises annullierter Flüge. Hier sind die Gebührensätze wie bei Flightright danach gestaffelt, wann die jeweilige Fluggesellschaft eine Rückzahlung des Buchungspreises leistet. Wird die Ticketerstattung binnen sieben Tagen geleistet (was selten passiert), ist der Service von FairPlane wie der von Flightright umsonst. Benötigt das Unternehmen zur Verfolgung des Erstattungsanspruchs (wie üblich) länger, entsteht nach sieben Tagen Anspruch auf eine Erfolgsprovision von 14% inkl. Mehrwertsteuer. Dauert die Durchsetzung mindestens 14 Tage steigt der Wert auf 28% einschließlich Mehrwertsteuer. Ergänzende Informationen zu dieser Alternative, haben wir im Testbericht über FairPlane zusammengestellt.

Hinsichtlich der sonstigen Konditionen und der Funktionsweise von Flightrights Ticketerstattungsservice gelten die Bemerkungen unseres hiesigen Testberichts entsprechend, die sich vorwiegend mit dem regulären Entschädigungsservice des Unternehmens für Flugverspätungen und Annullierungen befassen. Wir ermuntern Sie insofern, einmal die unten folgenden Sektionen zum Prozedere, den Wartezeiten, dem Aufwand für Nutzer und den Kundenbewertungen zu Flightright durchzuschauen.

Wie wahrscheinlich es derweil ist, dass Flightright eine Ticketrückerstattung in Corona-Fällen erfolgreich außergerichtlich oder gerichtlich durchsetzt, erklärt unser entsprechender Artikel zu Fluggastrechten in der Sektion über Ticketrückerstattungen.

Exkurs zur Pannenhilfe „Flightright FirstClass“

Anteilige Erstattung der Pauschalreise

Flightright präsentierte vor einigen Jahren einen neuen Abo-Service: die Pannenhilfe Flightright FirstClass. Zwar kann man den Dienst aktuell nicht nutzen. Interessenten können sich aber bereits über das Dienstleistungsangebot informieren (Stand: 24.04.2024). Ob der Dienst überhaupt wieder bereitgestellt wird, ist allerdings ungewiss, weil er schon seit Jahren pausiert ist, ohne dass Flightright ein konkretes Datum für den Relaunch benennt.

Kommt es noch zur Wiederherstellung des Angebots, wird es sich bei Flightright FirstClass um eine Art Reiseversicherung für private Flüge handeln. Sie kann bei über dreistündiger Verspätung, Ausfall oder Überbuchung eines Fluges in Anspruch genommen werden, um sich auf den schnellstmöglichen Ersatzflug umbuchen zu lassen.

Tritt ein entsprechendes Problem auf, entstehen dem Kunden für die konkrete Umbuchung bis zu einem neuen Flugpreis von 1.500 € keine Kosten. Sobald ein Nutzer Flightright über die rund um die Uhr erreichbare Hotline verständigt, beschafft ihm das Fluggastportal eigenständig neue Tickets.

Dafür bezahlt der Kunde ein jeweils zum Ablauf von 12 Monaten kündbares Abonnement. Dieses kostete bis zur Pausierung des Angebots vor einigen Jahren im Basistarif „Flightright FirstClass Starter“ regulär 59,99 € jährlich und in der Ausführung „Flightright FirstClass Complete“ 99,99 €. Wenigstens frühen Interessenten wollte Flightright das Starter-Paket sogar vergünstigt für nur 39€ pro Jahr anbieten (Stand: 08.09.2021).

Der Unterschied zwischen den beiden Tarifen soll im Wesentlichen darin bestehen, dass Flightright 24/7 Complete auch die Umbuchung von Mitreisenden der gleichen Buchung auf Alternativflüge ohne Zusatzkosten vorsieht. Flightright 24/7 Starter verspricht dagegen nur für denjenigen eine Umbuchung ohne Mehrkosten, der das Abonnement abschließt. Darüber hinaus lockt der Tarif Flightright 24/7 Complete noch mit ein paar weiteren Vorzügen auf wie zum Beispiel Priority Boarding und mehr Beinfreiheit auf dem Ersatzflug, schnellerem Zugang zu Flughafen Lounges während der Wartezeit, kostenfreien Übernachtungen und Transfers zum Flughafen bei längeren Verzögerungen sowie eine Unterstützung von Flightright bei der Entschädigung für den Verlust oder die Verzögerung von Gepäck.

Bis auf einige Gefälligkeiten wie den Zugang zu Airport Lounges muss man sich bei diesem Service in beiden Tarifen aber eines vergegenwärtigen:  Fluggästen stehen die bereitgestellte Hilfeleistungen auch ohne Abo bei Flightright zu. Ein Reisender hat darauf gemäß Fluggastrechte-Verordnung und Montrealer Abkommen einen gesetzlichen Anspruch gegen die Fluggesellschaft. Insbesondere die kostenfreie Umbuchung auf einen Ersatzflug ist das Recht eines jeden Fluggastes unabhängig von seiner Buchungsklasse und unabhängig vom Abo Flightright FirstClass. Geregelt ist es in Artikel 8 der Fluggastrechte-Verordnung für Flüge aus der und in die EU.

Zwar sind die AGB für den Dienst Flightright FirstClass noch nicht veröffentlicht worden. Wir gehen angesichts der vorstehend skizzierten Rechtslage aber davon aus, dass Flightright sich im Kleingedruckten die genannten gesetzlichen Ansprüche gegen die Airline abtreten lassen wird. Alles andere würde nämlich keinen Sinn ergeben. Denn der Fluggast wird seine gesetzlichen Rechte selbst ja ohnehin nicht nutzen, wenn Flightright sich um seine Umbuchung und etwaige weitere Leistungen wie Gepäckentschädigung, Hotelaufenthalt und Flughafentransfers kümmert.

Im Ergebnis besteht die Gegenleistung Flightrights im Rahmen des Abonnements also wohl nur darin, Reisenden das zu verschaffen, was ihnen bei einer über dreistündigen Verspätung oder einer Streichung seines Fluges von vornherein zusteht.

Man mag diesen Service für unterschiedlich wertvoll halten, je nachdem wie sehr man daran zweifelt, dass eine Fluggesellschaft ihre Kunden im Ernstfall kostenlos auf die nächste Verbindung umbucht und ihnen etwaige Hotelübernachtungen bezahlt. Tatsache dürfte aber sein, dass Airlines Fluggästen häufiger und unbürokratischer bei der Umbuchung auf eine Ersatzverbindung helfen als bei der Auszahlung von Flugentschädigung. Schließlich kostet die Umbuchung anders als die Leistung einer Ausgleichspauschale in Geld gerade größere Airlines mit zahlreichen Linienflügen kaum etwas: Der Ersatzflug, auf den ein gestrandeter Reisender umgebucht wird, findet ja so oder so statt. Für Airlines ist es deshalb ein Leichtes, betroffene Kunden einfach auf Sitzplätze auf späteren Flügen umzubuchen, die ansonsten leer blieben. Das scheint ein ziemlich geringes Opfer zu sein verglichen mit dem Zorn, den eine Fluggesellschaft auf sich zieht, wenn sie gestrandete Passagiere reihenweise buchstäblich am Flughafen sitzen lässt.

Welchen Mehrwert die Pannenhilfe „Flightright FirstClass“ also wirklich liefert, ist deshalb zumindest diskutabel. Gerade wegen der gesetzlichen Ansprüche von Passagieren auf die versprochenen Leistungen lohnt sich der Dienst unseres Erachtens allenfalls für (private) Vielflieger, weil die Anwendungsfälle wie Annullierungen oder Flugverspätungen außerhalb der Corona-Pandemie nicht an der Tagesordnung sind. Noch seltener dürfte es angesichts der oben genannten Erwägungen vorkommen, dass eine Fluggesellschaft im Falle des Falles dann tatsächlich eine Umbuchung verweigert.

Ob die Absicherung für solche Sondersituationen ein Abo für 60-100€ wert ist, muss letztlich jeder für sich beantworten. Wir raten zumindest dazu, sich dies beim skizzierten Preisleistungsverhältnis gut zu überlegen.

In unsere Bewertung von Flightright insgesamt fließt unsere Analyse des Services „Flightright FirstClass“ allerdings noch nicht ein. Schließlich fehlen bisher noch gefestigte Erfahrungswerte von Kunden, die den Dienst tatsächlich nutzen.

Flightright oder eine Alternative?

Ist der Anbieter für meinen Fall geeignet?

Eine Entscheidung für oder gegen Flightright hängt vor allem davon ab, worauf Nutzer individuell Wert legen. Daher ist jedem Fluggast zu empfehlen, die Angebote verschiedener Fluggastportale zu vergleichen, bevor ein bestimmter Dienstleister beauftragt wird.

Es kann sich im Einzelfall durchaus lohnen, einen Blick auf die Mitbewerber von Flightright zu werfen: Sie verlangen zuweilen etwas geringere Provisionen und zahlen die Entschädigungssumme ähnlich schnell aus. Qamqam hat ein Prüfungsformular erstellt, das anhand der Flugdaten für konkrete Verspätungen und Ausfälle individuell prüft, welches Fluggastportal zu welchen Konditionen Entschädigungen anbietet.

Ereignete sich auf einer Ihrer Reise eine erhebliche Flugunregelmäßigkeit? Dann testen Sie gerne das kostenlose Vergleichsmodul, um zu prüfen, welcher Anbieter Ihnen zuverlässigsten zu einer hohen Ausgleichszahlung verhelfen kann.

Im Übrigen gelangt man hier direkt zur Webseite von Flightright.

Weitere Stimmen zu Flightright

Nachfolgend haben wir für Sie weitere interessante Artikel und Erfahrungsberichte zum Entschädigungsservice von Flightright zusammengetragen.

  • Stiftung Warentest bespricht in diesem Beitrag den Weg zur Flugentschädigung. In diesem Artikel werden die Konditionen von Flightright anderen Wettbewerbern gegenübergestellt.
  • Urlaubsguru nimmt den Service von Flightright in diesem Beitrag unter die Lupe. Die Kollegen von Urlaubsguru konstatieren: „Wer auf sein Fluggastrecht bestehen will, sich aber den Stress nicht antun möchte, für den ist Flightright oder eines der anderen Unternehmen eine gute Wahl“.
  • Spiegel Online beschäftigt sich in diesem Beitrag mit der Historie der Fluggasthelfer. Die Kollegen des Spiegel zeigen am Beispiel von Flightright, wie sich Verbraucher durch solche Dienstleister gegenüber den Fluggesellschaften emanzipieren konnten.
  • Welt hat sechs große deutsche Fluggastportale gegenübergestellt. Dieser Beitrag enthält wesentliche Informationen und Kennzahlen von Flightright und weiteren Mitbewerbern.
  • TripAdvisor ist eine der größten Reiseplattformen. Auch hier finden sich zahlreiche — mehr oder minder aktuelle — Erfahrungsberichte von Flightright-Kunden. Hier geht’s zum Foreneintrag.

Seitentrenner Vergleich der Fluggastportale

Was steht Fluggästen neben einer Entschädigung zu?

Leider ist nur wenigen Fluggästen bekannt, dass die EU-FluggastrechteVO die Airlines nicht bloß zu pauschalen Ersatzzahlungen verpflichtet. Tatsächlich müssen die Fluggesellschaften versuchen, die Unannehmlichkeiten geschädigter Fluggäste auch auf anderem Wege zu lindern.

So haben die Airlines zusätzlich für eine Unterbringung in einem Hotel und den entsprechenden Transfer aufzukommen, wenn sich ein Flug bis zum Folgetag verspätet oder gänzlich entfällt. Ein Anspruch auf Verpflegung besteht bereits bei Verspätungen von zwei Stunden. Ihr Gepäck wurde beschädigt oder Ihnen sind sonstige bezifferbare Schäden entstanden? Dann folgen aus dem Montrealer Übereinkommen und dem deutschen Schuldrecht eventuell auf entsprechenden Ersatz gerichtete Ansprüche gegen die verantwortliche Fluggesellschaft.

Qamqam hat zusammengetragen, was Geschädigten neben einer Ausgleichszahlung zusteht. Einen Gesamtüberblick zu Fluggastrechten bei Flugverspätung bietet dieser Beitrag. Unter welchen Voraussetzungen ein Passagier bei Ausfall oder Verspätung Anspruch auf Flugentschädigung nach der FluggastrechteVO hat, zeigt auch unsere Komplettübersicht zum europäischen Recht auf Flugentschädigung.

Weitere Informationen zu Ihren Rechten aus der EU-FluggastrechteVO finden Sie außerdem unter folgenden Adressen:

  • Stiftung Warentest geht in diesem Beitrag der Frage nach, wann Fluggesellschaften zur Ausgleichszahlung verpflichtet sind. Der Beitrag richtet sich vor allem an Fluggäste, die erfahren wollen, wann sich Airlines auf „außergewöhnliche Umstände“ berufen und Entschädigungszahlungen verweigern können.
  • Stiftung Warentest gibt weiter in diesem Beitrag Auskunft, wann sich Geschädigte bei Verspätung ihres Gepäcks auf Kosten der Fluggesellschaft das Notwendigste nachkaufen dürfen.
  • Nähere Informationen zu Fluggastrechten und Ihren Ansprüchen aus der EU-FluggastrechteVO erhalten Sie außerdem auf den Seiten des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA).
  • Der ADAC hat sich ebenfalls mit der Entschädigung von Fluggästen befasst. Dieser Beitrag verschafft einen soliden Gesamtüberblick.
  • Eine umfassende Darstellung des Themenkomplexes „Fluggastrechte“ bietet abschließend der entsprechende Wikipedia-Artikel.

Autor: Simon Sturm

Rechtsexperten auf dem Qamqam Anwaltsblog

Den zuletzt am 24.04.2024 aktualisierten Beitrag verfasste Simon Sturm. Er hat das Vergleichsportal Qamqam 2018 gegründet und leitet seitdem die Redaktion. Dabei steuert er auch regelmäßig eigene Testberichte zu Legal Tech Unternehmen wie den vorliegenden bei.

Wissen kompakt

Häufig gestellte Fragen | Wissen kompakt
Nützliche Fakten und häufig gestellte Fragen in kompakter Form. 4
# 1

Flightright ist ein Fluggastportal: Das Unternehmen setzt für Fluggäste bei Verspätung oder Ausfall Ansprüche auf Entschädigung gegen Airlines durch. Dafür verlangt Flightright nur im Erfolgsfall eine Provision von 20-30% plus Mehrwertsteuer. Hinzukommen teilweise 14% Anwaltszuschlag. Seit Gründung 2009 hat Flightright nach eigener Aussage für Kunden Forderungen von über 430 Mio. Euro geltend gemacht.

# 2

Die Beauftragung von Flightright kostet nur bei erfolgreicher Durchsetzung einer Entschädigung Provision: Ausgehend von Entschädigungshöhe behält Flightright eine Erfolgsprovision von 20-30% plus Mwst., meistens 28%. Teilweise kommt ein Anwaltszuschlag von 14% dazu. Unterm Strich bleiben den Kunden in aller Regel also:

  • bei Kurzstreckenflügen von 250 € nach Abzug der Provision 125-166,70€ p.P.
  • bei Mittelstreckenflügen von 400 € nach Abzug der Provision 200-266,72€ p.P.
  • bei Langstreckenflügen von 600 € nach Abzug der Provision 300-400,08€ p.P.

Die Werte unterstellen eine Mehrwertsteuer von 19%, wie sie ab dem 1. Januar 2021 wieder gilt.

# 3

Flightright stellt öffentlich keine Telefonnummer einer Kunden-Hotline zur Verfügung. Statt einer Erreichbarkeit per Telefon ermöglicht das Fluggastportal Nutzern aber zumindest die Kontaktaufnahme per E-Mail unter service@flightright.de oder per Fax unter +49 (0) 33 02 89 82 81 09. Außerdem beantwortet das Unternehmen häufige Fragen im FAQ-Bereich auf der Webseite. Welche Möglichkeiten zum Kontakt andere Fluggastportale für Anfragen von Fluggästen bieten, schildert die Gegenüberstellung der einzelnen Fluggastportale im Testbericht von Qamqam.

# 4

Unseres Wissens kommt es zwar gelegentlich vor, dass Flightright über bestimmte Kanäle Rabatt- oder Actionscodes herausgibt. Uns ist aber nicht bekannt, dass das Fluggastportal solche Discounts regulär verfügbar macht und zum Beispiel öffentlich auf Gutschein-Seiten einstellt. Entsprechende Einträge dort betreffen meist nur die normalen Konditionen. Inwiefern Konkurrenzanbieter dauerhaft niedrigere Provisionen als Flightright verlangen, zeigt die Gegenüberstellung im Testbericht von Qamqam.